Hochschule für Nachhaltigkeit, nachhaltige Hochschule

Nachhaltigkeit ist an der Universität Kassel als profilgebender Schwerpunkt seit jeher in Forschung und Lehre tief verankert. Nahezu alle Fachbereiche und Fachgebiete liefern Beiträge zu einer nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft. Da sich auch die Hochschule ihrer Vorbildfunktion für die Gesellschaft bewusst ist, entwickelt sie sich schrittweise selbst, innerhalb ihrer Handlungsfelder, entsprechend der gesetzten Ziele weiter, um Gestalterin für den gesellschaftlichen Wandel zu sein.


Leitbild und Strukturen

Nachhaltigkeitsleitbild

Die Universität Kassel will durch ihre Forschung und Lehre eine Hochschule für Nachhaltigkeit und durch die Art und Weise, wie sie ihre Leistungen für die Gesellschaft erbringt, eine nachhaltige Hochschule sein. Sie strebt damit eine langfristig tragfähige und gleichberechtigte Entwicklung in ökologischer, wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht an. Deshalb werden Forschungsschwerpunkte und Studiengänge weiterentwickelt, die sich an Themen der Nachhaltigkeit orientieren. Darüber hinaus sollen „wissenschaftliche Erkenntnisse direkt an der Universität umgesetzt werden – sowohl in ökologischer als auch in sozialer und ökonomischer Hinsicht“

Kontakt und Vernetzung

Seit ihrer Gründung setzt die Universität Kassel Schwerpunkte in den gesellschafts-, umwelt- und nachhaltigkeitsbezogenen Disziplinen. Das Thema Nachhaltigkeit hat sich dabei zu einem profilgebenden Schwerpunkt innerhalb von Forschung und Lehre entwickelt, in diesem mittlerweile über 130 Fachgebiete forschen und lehren. Einige Forscher: innen tauschen sich regelmäßig im Umwelt-Netzwerk zu Projekten, Ausschreibungen und Lehrformaten aus.

Das Umwelt-Netzwerk ist ein Zusammenschluss von Professorinnen und Professoren, die einen Umweltschwerpunkt in ihrer Forschung und/oder Lehre haben. Neue Professorinnen und Professoren sind herzlich willkommen zu den regelmäßig stattfindenden Umwelt-Netzwerk-Treffen (i.d.R.  zweimal im Semester) zu kommen.

Kontakt

Leiter des Umweltnetzwerks

Prof. Dr. Matthias Gaßmann

Telefon: +49 561 804-3462

E-Mail: gassmann[at]uni-kassel[dot]de

Die Organisationsstrukturen im Umwelt- und Nachhaltigkeitsbereich werden seit vielen Jahren ausgebaut und weiterentwickelt. Mit dem Kassel Institute for Sustainability, UniKasselTransfer und dem Green Office stehen nun neue handlungsfähige Strukturen für die Kernbereiche Forschung, Lehre, Wissenstransfer und Betrieb zur Verfügung, um eine umfassende Nachhaltigkeitsentwicklung auf allen Ebenen vorantreiben zu können.

Mit dem neuen wissenschaftlichen Zentrum bündelt die Universität Kassel das breite Angebot in Forschung und Lehre mit Bezug zu ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit. Bis zu 17 neue Professuren werden diese fachlichen Schwerpunkte stärken und in vielfältigen Kooperationen mit den Wissenschaftler:innen der Universität Kassel weiterentwickeln.

Kontakt

Geschäftsstelle

Sabine Säck-da Silva (Dr.-Ing)

Telefon: +49 561 804-7756

E-Mail: kassel-institute[at]uni-kassel[dot]de

Web: Kassel Institute for Sustainability

Die Aufgabe von UniKassel Transfer ist es, Wissen und Kompetenzen der Universität aktiv für die Gesellschaft nutzbar zu machen, Kooperationen zu initiieren, partnerschaftliche Zusammenarbeit zu pflegen und damit Mehrwerte für beide Seiten zu schaffen. Mit dem SDG+ Lab widmet sich Uni KasselTransfer den großen Nachhaltigkeitsfragen unserer Zeit. Von 2023 bis 2027 bringt das SDG+ Lab Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zusammen und entwickelt entlang der 17 Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDG) der Vereinten Nationen Impulse und konkrete Lösungen für eine nachhaltige Region Kassel und Nordhessen.

Kontakt

Leitung UniKasselTransfer

Daniel Opper

Telefon +49 561 804-2734

E-Mail: opper[at]uni-kassel[dot]de

Web: UniKasselTransfer / SDG+ Lab

 

Das Green Office ist Ansprechpartner und Servicestelle für alle Fragen und Anregungen zum Thema Nachhaltigkeit im Betrieb und auf dem Campus und initiiert und koordiniert nachhaltigkeitsbezogene Aktivitäten und Projekte.

Kontakt

Beauftragter für Arbeits-, Gesundheits-, Umweltschutz und Nachhaltigkeit im Betrieb

Georg Mösbauer

Telefon +49 561 804 3811

E-Mail-Adresse moesbauer[at]uni-kassel[dot]de

Web: www.uni-kassel.de/go/greenoffice

Transformative Prozesse

Nachhaltigkeitsforschung

An der Universität Kassel erfolgen Forschung und Lehre im Bereich der Umweltwissenschaften seit jeher überwiegend in interdisziplinärer Zusammenarbeit von Natur-, Ingenieur-, Gesellschafts- und Sozialwissenschaften. Die Beschäftigung mit dem Verhältnis zwischen Umwelt und Gesellschaft prägen das Umweltprofil in besonderer Weise. Im Vordergrund stehen Fragen zum Klimaschutz, Ressourcen- und Artenschutz sowie die notwendige Transformation der Gesellschaften in allen Weltteilen. Die Universität ist zudem eng verbunden mit Institutionen, die sich in Nordhessen mit Fragen der ökologischen Nachhaltigkeit befassen.

Die Universität Kassel möchte mit ihrer Forschung zum Ziel einer nachhaltigen Entwicklung beitragen. Im Sinne der Triple Bottom Line, nehmen daher die Forschenden der Universität ihre gesellschaftliche Verantwortung ernst und setzen sich für mehr soziale Gerechtigkeit und eine sichere Lebensgrundlage für künftige Generationen ein. Das Umweltprofil der Universität wird dabei seit jeher besonders geprägt durch die Vielzahl an Fachgebieten, die zur sozialen, ökonomischen und ökologischen Nachhaltigkeit forschen und sich mit dem Verhältnis zwischen Umwelt und Gesellschaft beschäftigen. Derzeit forschen 130 Fachgebiete unmittelbar zu Themen der Nachhaltigkeit, dabei verfolgen sie vermehrt eine interdisziplinäre Zusammenarbeit.

Das im Dezember 2020 beschlossene wissenschaftliche Zentrum "Kassel Institute for Sustainability" ergänzt seit 2022 das breite Angebot in Forschung und Lehre mit Bezug zu ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit. Es werden zusätzlich zu bestehenden Professuren, bis zu 17 weitere Professuren tätig. Mit dem neuen wissenschaftlichen Zentrum, sollen zum Oberthema Nachhaltigkeit, in Kooperation mit den Fachbereichen neue Forschungsschwerpunkte zu den Eckthemen Natur, Technik, Kultur und Gesellschaft entwickelt werden.

Nachhaltigkeit in der Lehre

An der Universität Kassel gibt es vielfältige umwelt- und nachhaltigkeitsbezogene Studiengänge und Promotionskollegs, die sich mit Fragen und Pro­blemen umweltrelevanten Verhaltens und Handelns sowie ökologischen Aspekten und praxisorientierten Aufgaben zur Erhaltung der Lebensgrundlagen für gegenwärtige und zukünftige Generationen beschäf­tigen. Aus diesem Grund vermitteln sie nicht nur theoretisches Wissen, sondern wollen Handlungs- und Gestaltungskompetenz sowie Kreativität und Problembewusstsein gleichermaßen fördern.

Bildung für nachhaltige Entwicklung und Nachwuchsförderung zu Themen der Nachhaltigkeit sind wesentliche Profilmerkmale der Universität Kassel. Zahlreiche Lehrveranstaltungen und eine Vielzahl interdisziplinärer Weiterbildungsangebote im Nachhaltigkeitsbereich bieten eine breite und fundierte Grundlage für die fachliche Profilierung in Studiengängen. In den letzten Jahren wurden neue Masterstudiengänge insbesondere im sozial-, gesellschafts- und ingenieurswissenschaftlichen Bereich eingeführt. Die absolute Zahl der Studierenden in diesen Studiengängen und ihr Verhältnis zu allen Studierenden ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Die Universität reagiert auf die ansteigende Nachfrage und passt die Angebotsstruktur rund um die Themen Umwelt und Nachhaltigkeit von Jahr zu Jahr an. In vielen Studiengängen sollen Nachhaltigkeitssäulen und integrierte Nachhaltigkeitsstudien angeboten werden.

Ein breites Angebot im Bereich Nachhaltigkeit in der Lehre:

  • Die International Winter University und die International Summer University werden von der UNIKIMS, der Management School der Universität Kassel, angeboten. Ihre Programme haben eine umweltwissenschaftliche Ausrichtung und vermitteln die Relevanz globaler Umweltthemen.
  • Das Forschungs- und Lehrzentrum für unternehmerisches Denken und Handeln (Fludh) stellt im Bereich Entrepreneurship ein Lehrangebot unter dem Label „Unikat Education“ zur Förderung unternehmerischer Kompetenzen an, die als Schlüsselkompetenzen anerkannt werden können.
  • Der Fachbereich Humanwissenschaften bietet das Studienprofil Internationalization and Education for Sustainable Development (InterESD) an, dasangehende Lehrerinnen und Lehrer befähigt, Bildung für nachhaltige Entwicklung interdisziplinär in Schule und Unterricht hineinzutragen und umzusetzen.
  • Die Koordinationsstelle für Service Learning und gesellschaftliches Engagement verknüpft Lehren und Lernen mit Engagement für das Gemeinwohl. Dabei lernen Studierende in Projekten, die gemeinnützigen Einrichtungen zugutekommen, auf einen realen gesellschaftlichen Bedarf zu reagieren.

Nachhaltigkeit und Wissenstransfer

Um Transferaktivitäten nicht nur zu initiieren und zu unterstützen, sondern auch selbst durchzuführen, wurde UniKasselTransfer geschaffen. Dort sind alle transferorientierten Aktivitäten wie das Patent- und Innovationsmanagement, die Gründungsförderung, die berufsbegleitende Weiterbildung, die Bürgeruniversität, das Duale Studium sowie die Service-Learning-Formate gebündelt. Die Angebote werden durch die Tochtergesellschaften Science Park GmbH und UNIKIMS GmbH ergänzt.

Die Universität ist sich bewusst, dass Wissenstransfer auf allen Ebenen stattfinden muss, und erachtet die Weitergabe von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Informationen an verschiedene Zielgruppen sowie den Austausch mit diesen Zielgruppen als besonders wichtig. Diesen Ansatz verfolgt auch das aktuelle Transferkonzept (2021 bis 2025), es fokussiert die „großen gesellschaftlichen Herausforderungen“ und entwickelt den Wissenstransfer konzeptionell und strategisch zu einem gestaltungsorientierten Transfer weiter. Auch der Science Park trägt zu dieser Weiterentwicklung bei, er unterstützt insbesondere Ausgründungen mit Nachhaltigkeitsbezug. Bis 2027 wird die Universität Kassel für den Transfer zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft ein profilbildendes Transferlaboratorium aufbauen und erproben: das SDG+ Lab. Das Labor wird sich den großen Nachhaltigkeitsfragen unserer Zeit widmen und will konkrete Lösungen, u.a. für die Region Nordhessen erarbeiten.

Ein breites Angebot im Bereich Wissenstransfer für eine nachhaltige Gesellschaft:

  • An der Kinderuni werden Veranstaltungen in Form leicht verständlicher Vorlesungen für Acht- bis Zwölfjährige angeboten, die verstärkt auch Nachhaltigkeitsthemen betreffen.
  • Das Institut für Evangelische Theologie bietet eine Kinderakademie, ein Bildungs- und Ferienprogramm für Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren sowie ein praxisorientiertes Modul für Lehrer: innen und Studierende mit Interesse an pädagogischer Arbeit an.
  • Jährlich findet der „Tag der Technik“ für Schüler: innen der Oberstufenjahrgänge an den technischen und naturwissenschaftlichen Fachbereichen der Universität statt. Die zukünftigen Schulabgänger: innen erhalten Zugang zu Laboren und Arbeitsstätten und Einblick in Forschung und Technologie.
  • Das Tropengewächshaus des Fachbereichs Ökologische Agrarwissenschaften ist außerschulischer Lernort. Bereits 2019 startete das Projekt „Die politische Pflanze“ in Kooperation mit dem Fachgebiet Didaktik der politischen Bildung. Das Projekt verbindet Biodiversitätsbildung und politische Bildung.
  • Die mittlerweile über 150 Mitglieder der Gruppe „Scientists for Future“ arbeiten in neun AGs zu verschiedensten Themen. Sie konzipieren z. B. Vorträge an Schulen, sorgen für Wissenstransfer in die Öffentlichkeit und unterstützen die Arbeit des Klimaschutzrats der Stadt Kassel.

Nachhaltigkeit im Hochschulbetrieb

Die betriebliche Nachhaltigkeitsentwicklung wird durch das Green Office vorangetrieben. Es befindet sich auf dem Campus Holländischer Platz und ist zentrale Kontakt-, Organisations-, Vernetzungs- und Koordinierungsstelle für alle Bereiche und Mitglieder der Universität. Denn Fragen der Nachhaltigkeit sollen nicht nur verstärkt in Forschung und Lehre thematisiert werden, sondern auch im täglichen Hochschulbetrieb Anwendung finden. Die Universität Kassel knüpft damit an ihre langjährige erfolgreiche Umweltprofilentwicklung an.

Das Green Office bringt die nachhaltige Entwicklung betrieblicher Prozesse als abteilungs- und einrichtungsübergreifende Querschnittsaufgabe voran. Dabei stützt es seine Arbeiten auf Leitlinien zur nachhaltigen Entwicklung der Universität. Wesentliche Inhalte betreffen die Verbesserung der Umweltleistung sowie Lenkungsmaßnahmen, die dazu beitragen das inneruniversitäre Engagement im Sinne einer nachhaltigen Organisationskultur zu fördern. Darüber hinaus geht es um Erhöhung von Transparenz, verbesserte Kommunikation und die Ermöglichung zur Mitwirkung am Entwicklungsprozess.

Die Nachhaltigkeitsleitlinien für den Hochschulbetrieb unterstützen die Nachhaltigkeitsstrategie in dem Sinne, dass bei allen Entscheidungen und Aktivitäten der Schutz von Natur und Umwelt als wichtige Aufgabe begriffen wird. Zudem wird das Umweltbewusstsein der Universitätsmitglieder gefördert, indem ökologischen Aspekten eine hohe Priorität eingeräumt wird. Da grundlegende Veränderungen nur gemeinsam möglich sind, verfolgt das Green Office einen partizipativen Ansatz, der auf das Engagement aller setzt: Interessierte Studierende und Mitarbeitende können sich durch viele Beteiligungsformate, z. B. in Form von Ideenwerkstätten, Challenges, Sustain Groups und Energie- und Campusrundgängen für eine nachhaltige Campusentwicklung einsetzen und unmittelbar in den Nachhaltigkeitsprozess einbringen.

Die schrittweise nachhaltige Entwicklung der Universität erfolgt entlang von vier Themenclustern:

  • Themencluster „Go:Green“ zielt auf die Information und Beteiligung aller Hochschulakteure ab.
  • Themencluster „Green:Campus“ setzt sich für ein nachhaltigeres Campusleben ein und fokussiert dabei Themen, die sich auf die Aufenthalts- und Lebensqualität des Campus beziehen.
  • Themencluster „Green:University“ behandelt alle Themen des Universitätsbetriebs, seiner Ausstattung und Schutzmaßnahmen.
  • Themencluster „Green:Energy“ widmet sich dem Thema Energie und Ressourcenmanagement vor dem Hintergrund der Einsparung von Treibhausgasemissionen und baulich, technischen oder organisatorischen Energieeffizienzmaßnahmen.

Berichtswesen